Idee: Ersatzteile für Gesellschaftsspiele

Der erste Beitrag in der neuen Kategorie Unternehmensideen betrifft ein Problem, das mir immer wieder privat begegnet und das ich daher nicht loswerde: ein Online-Shop für Ersatzteile von Gesellschaftsspielen. So groß das Problem sein kann, so klein ist jedoch das Unternehmenspotential. Im folgenden findet ihr meine Potentialanalyse.

Das Problem

Ich habe vor knapp zwei Jahren begonnen, ein Scrabble-Spiel selbst zu bauen. Einige Teile habe ich jedoch nicht bauen, sondern einzeln kaufen wollen. Das war außer gebraucht bei eBay jedoch nicht möglich. Selbst allgemeines Zubehör wie etwa ein Stoffsack für die Steine waren im Einzelhandel nicht zu bekommen.

Auch von anderen Spielen kenne ich das Problem, dass Einzelteile verloren gehen oder verschmutzt werden. Diese zu ersetzen ist preiswerter und ökologischer als der Neukauf des ganzen Spiels.

Abstimmung

Ich suche Ersatzteile für Gesellschaftsspiele und würde diese gerne in einem Online-Shop kaufen

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klassischer Webshop

Nach der letzten erfolglosen Suche hatte ich also die Idee eines Ersatzteilshops für Gesellschaftsspiele. Das ist ein klassischer Webshop und bedarf wohl keine genaueren Erklärung. Dort werden Einzelteile geordnet nach Spiel und allgemeinem Zubehör vertrieben.

wenige Suchanfragen = geringe Nachfrage

Ich gehe jede Wette ein, dass der Anteil aufgrund verlorengegangener Einzelteile unspielbarer Gesellschaftsspiele in deutschen Haushalten sehr groß ist. Jetzt gilt es jedoch herauszufinden, wie bewusst sich die Spielenden dessen sind. Ich habe daher „Scrabble Ersatzsteine“ bei Google gesucht. Das Ergebnis sind vorrangig Foreneinträge. Das Problem besteht also.

Eine weitere Anlaufstelle bei der Analyse neuer Ideen ist das Keyword-Tool von Google AdWords. Hier lässt sich herausfinden, wie häufig nach bestimmten Stichworten bei Google gesucht wird. Im Internetzeitalter heißt das so viel wie: wenige Suchanfragen = geringe Nachfrage.

Nur wenige Ergebnisse für meine Idee

Das Ergebnis ist ernüchternd. 36 Suchanfragen gibt es für scrabble ersatzsteine im Monat und 28 für scrabble ersatzbuchstaben. Wenn die Nachfrage für 100 verschiedene Gesellschaftsspiele ebenso hoch ist, dann ist das immer noch sehr gering.

 

Hier könnte ich die Analyse für ein solides Business eigentlich abbrechen, aber ich möchte euch auch meine weiteren Gedanken nicht vorenthalten.

Der Wettbewerb

Bei der Recherche in den Foren habe ich den Hinweis gefunden, dass Mattel einen Service zum Nachbestellen von Ersatzteilen hat. Diesen finden Interessierte hier. Auch den Packungen von Carcassonne liegt eine Karte zur Registrierung bei, nach der man später kostenlos Ersatzteile bestellen kann.

Hinzu kommt ein weiteres Problem: die Wettbewerber sind gleichzeitig die wichtigsten Partner, denn sie produzieren die Ersatzteile. Eine Eigenproduktion wird aufgrund von Patentschutz (zumindest als Gebrauchsmuster) nicht möglich sein.

for the record: Kommerzielle Angebote zur Ersatzteilbeschaffung gibt es auf teilweise schwer auffindbaren Webseiten oder bei eBay. Einen vielfältigen und geordneten Webshop habe ich jedoch nicht gefunden.

Was ist ein Scrabble-Stein wert?

Nun fehlt mir die Erfahrung mit der Logistik von Webshops. Einen Webshop für Ersatzteile würde ich aber wohl erstmal von meinem Küchentisch aus starten um zu sehen, wie es sich entwickelt. Das bedeutet, ich müsste jeden Schritt noch per Hand ausführen, vom Lesen der Bestellung bis hin zur Überprüfung des Zahlungseinganges. Da nimmt vielleicht das Suchen der bestellten Einzelteile den geringsten Aufwand ein. Legen wir hier mal optimistische 15 Minuten je Bestellung zu Grunde.

Ein fehlendes Teil eines Spieles kann dieses unspielbar machen. Der Preis für ein Einzelteil kann also eher am Verkaufspreis des Spieles als am Einkaufspreis des Teiles selbst orientiert sein. Das Problem besteht eher darin, dass es wohl selten oder nie zu Großbestellungen kommt. Damit muss ein Einzelteil sämtliche Kosten der Bestellung tragen.

Die Grundvarianten der beliebtesten Gesellschaftsspiele kosten zwischen 10 und 30 €. Den Aufwand je Bestellung würde ich schon aufgrund der fehlenden Homogenität der Bestellungen zwischen 5 und 10 € inklusive Versand und ohne Materialkosten ansetzen. Da gelangt der Kunde schnell zur Überlegung, ob er das entsprechende Spiel nicht gleich neu oder gebraucht kauft.

Fazit

Geringe Nachfrage, Wettbewerber an den Schlüsselpositionen und zu hohe Kosten lassen dieser Idee keine Chance. Aber vielleicht habe ich auch etwas übersehen. Ich würde mich in jedem Fall über eine Nachricht freuen, wenn es jemand von euch dennoch probieren möchte.