Gründerstory

Erfahrungen von Gründern

Aktien und ETFs als GmbH kaufen – Steuern und andere praktische Tipps

12. Dezember 2020 | Thomas Maier | Allgemein

Eine meiner Firmen ist in der glücklichen Situation etwas Geld langfristig anlegen zu können. Daher hat sich die GmbH ein Firmendepot zugelegt. Aus der bisherigen Praxis und Gesprächen mit meinem Steuerberater habe ich gelernt, dass die Investition in Aktien und andere börsengehandelte Anlagen als GmbH vom privaten Besitz abweicht.

Wer sich für das Thema interessiert kann sich die Punkte unten für sein nächstes Gespräch beim Steuerberater vornehmen.

Die GmbH zahlt keine Kapitalertragssteuer auf Aktiengewinne, sondern die Körperschaftssteuer + Gewerbesteuer. Je nach Region sind es damit knapp 30% statt ca. 25% + Soli.

ABER: Nur 5% der Gewinne aus dem Verkauf von Aktien und ETFs werden versteuert. Das bedeutet bei einem Aktienverkauf mit 1000€ Gewinn fallen nur auf 5%, also 50€, Steuern an. 30% von 50€ sind 15€. Das bedeutet eine effektive Besteuerung von 1,5% im Gegenzug zu über 26% Kapitalertragssteuer die eine natürliche Person abführen müsste.

Dividenden werden im Gegensatz zu Verkaufsgewinnen zu 100% besteuert, wenn ihr weniger als 10% an der ausschüttenden Gesellschaft besitzt. Das ist beim Aktienhandel ja zu erwarten. Stichwort „Streubesitz“.

Zur Besteuerung gibt es verschiedene Informationen im Netz die mich lange irritiert haben. Im Jahr 2018 gab es einen Entwurf, neben den Ausschüttungen auch die Gewinne aus dem Verkauf von Aktien voll zu besteuern. Das wurde jedoch nicht umgesetzt.

Gewinne und Verluste aus dem Aktienhandel werden mit allen anderen Gewinnen und Verlusten verrechnet. Eine Realisierung von Verlusten aus Aktienverkäufen verringert also den Gewinn der GmbH.

Sprecht euren Steuerberater auch auf Abweichungen zwischen Handel- und Steuerbilanz an sowie die Behandlung der Vorabpauschalen bei Fonds.

Ein Depot für Kapitalgesellschaften ist schwerer zu bekommen als eines für Privatpersonen. Wir haben zunächst eines bei unserer Hausbank eröffnet, sind aber aufgrund der geringeren laufenden Kosten mittlerweile bei Consors. Die Eröffnung des Firmendepots ist ebenfalls deutlich aufwendiger, aber offensichtlich haben auch wir es geschafft.

Aufgrund der komplizierten Vorabpauschalen bei ETFs empfehle ich in eher weniger verschiedene ETFs zu investieren. Das verringert den Aufwand des Steuerberaters und spart damit ebenfalls kosten. Natürlich sollte hiervon nicht die Gesamtstrategie abhängen.

Habt ihr Ergänzungen oder Korrekturen? Dann lasst es mich bitte wissen.

Thomas Maier

Thomas Maier, Web-Programmierer und Gründer aus Leidenschaft. Auf Gruenderstory.de teile ich meine Erfahrungen aus meinem Werdegang vom gescheiterten Gründer, meiner Selbstständigkeit als Programmierer für WordPress bis zur erfolgreichen Gründung als Publisher bei der webgilde und dem Anzeigenplugin der Advanced Ads GmbH.


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