The Big Bang Theory und Startups – Teil 1

Ich bin ein großer Fan amerikanischer Sitcoms und Fernsehserien. Da ich keinen Fernseher besitze und daher nicht auf natürliche Weise über die aktuellen Trends informiert bin, stoße ich manchmal erst spät auf Serien, die mich dann lange begeistern. Eine dieser Serien ist The Big Bang Theory, eine Sitcom über skurriele Wissenschaftler und ihre Bewältigung von alltäglichen Situationen und Nachbarschaft zur einfach gestrickten Kellnerin Penny. Generell kann ich die Serie jedem web- und technikaffinen Leser empfehlen.

Bereits in zwei Episoden wurde das Thema Entrepreneurship thematisiert. Heute werde ich die erste Episode vorstellen. Finden sich hier Muster zum Nachmachen oder Antihelden?

Penny wird zum Entrepreneur

In Folge 18 der zweiten Staffel wird die Hauptfigur Penny zur Unternehmerin, da sie Blumenhaarspangen herstellt und verkauft. Der neurotische Sheldon stellt jedoch fest, dass sie sehr ineffizient arbeitet und gemeinsam mit den Freunden optimieren sie die Abläufe, starten das Marketing und kommen schließlich mit der Produktion kaum noch hinterher.

Pennys Businessplan

Der Markt

Penny hat den Bedarf anhand empirischer Untersuchungen ermittelt. Sie hat sich selbst eine Haarspange gemacht, dann wollten Ihre Kolleginnen welche und schließlich hat sie eine Ladenbesitzerin davon überzeugen können, die Spangen für sie zu verkaufen. Innerhalb einer Woche hat sie damit bereits einen für sie signifikanten Betrag verdient.

Die Jungs kommen schnell auf die Idee, den Markt mit leichten Veränderungen zu erweitern. So wollen sie die Haarspangen auch zum abdecken kahler Stellen an Männer verkaufen und sie dazu noch mit Bluetooth ausstatten.

Marketing

Lenhard setzt für das Marketing eine Webseite auf. Obwohl diese wie die „MySpace-Seite einer 13-Jährigen“ aussieht, kommen schnell die ersten Bestellungen. Zudem erhalten sie dadurch wichtiges Feedback und erreichen neue Zielgruppen.

Als Fehler stellt sich schnell das Angebot der Expresslieferung heraus. Hervorheben möchte ich hier Lenhards Kommentar nach der zweiten Großbestellung, er müsse das Angebot wohl mal von der Webseite nehmen, woraufhin er sich erstmal gemütlich hinsetzt anstatt es zu tun. Wem solche Fehler zweimal passieren, ist selbst schuld.

Produktion

Sheldon rechnet Penny vor, dass Sie mit einer Produktion von 20 Haarspangen pro Tag, einem Gewinn von ca. 50ct pro Stück und damit 2.600$ pro Jahr nicht von einem lohnenswerten Unternehmen sprechen kann. Durch die Optimierung der Arbeitsprozesse (sie arbeiten gemeinsam und singen ein rhytmisches Lied) schaffen Sheldon und Penny es jedoch, die Zeit zur Herstellung einer Blüte für die Spangen auf unter 3 Minuten zu verringern.

Durch das Express-Angebot müssen sie plötzlich über Nacht 1.000 Haarspangen herstellen. Das bietet die Logistik nicht her, da es keinen Warenbestand gibt, aus dem so viele Blumen geschöpft werden können. Sicher war es nicht beabsichtigt, die Waren erst herzustellen, wenn eine Bestellung kommt. Grundsätzlich halte ich das zwar für eine gute Idee, The Big Bang zeigt aber, dass dabei auch schnell Probleme auftreten können.

Organisation

Penny hat sich von ihren Freunden professionellen Rat geholt. Erst dadurch konnte sie feststellen, dass sie unrentabel arbeitete und die Prozesse optimieren. Damit hat sie aber gleichzeitig die Kontrolle über ihr Unternehmen aufgegeben.

The Big Bang Theory zeigt auf humorvolle Weise, dass überall Gelegenheiten für Unternehmen liegen, aber vom Nebenbusiness zum ertragsreichen Einkommen eine Menge Arbeit und viele Überraschungen warten. Schön, wenn man als Gründer auch mal über das Unternehmertum lachen kann.