Plan B oder Wann höre ich auf?

Wenn der schnelle Erfolg auf sich warten lässt, die Förderung ausläuft oder die 245+ Stunden im Monat einen aufzehren, dann fragt sich der Gründer vielleicht, welche Alternativen er hat.

Es muss nicht nur der lange Weg zum Erfolg sein, der Plan B und Plan C und Plan … hervorbringt. Ich selbst bin jemand, der ständig Probleme entdeckt und das Gefühl hat, sie alle lösen zu wollen. Das summierte sich mit der Zeit zu einer langen Liste.

Sicherheit und Freiheit

Ich lasse mich als Gründer gerne von der Euphorie und dem Tatendrang anstecken, den ich in amerikanischen Blogs zum Thema Entrepreneurship finde. Auf der anderen Seite habe ich als Deutscher ein gewisses Sicherheitsempfinden. Die Entbehrungen zu Beginn einer Gründung nehme ich zwar bewusst in Kauf, aber meine Gesundheit und finanzielle Ausgeglichenheit nachhaltig zu zerstören, hilft niemandem. Daher führe ich eine Liste mit alternativen Tätigkeiten. Ich muss aber zugeben, dass darunter nicht wenige wieder anstrengende und unsichere Gründungsszenarien zu finden sind.

3 x Plan B von heute

Ab März 2012 fehlt mir bei der aktuellen Entwicklung von netVoKi jegliche finanzielle Grundlage. Die Entscheidung, ob es weitergeht, werde ich als Geschäftsführer und Ehemann nicht erst am 28. Februar treffen. Die aktuelle Deadline bewegt sich zwischen September und Oktober, damit ich noch ein paar Monate Zeit habe, mich auf den Umstieg in eine neue Tätigkeit einzustellen. Dabei sehe ich nach ausgiebiger Reflexion folgende Möglichkeiten:

  • ich arbeite als Web-Programmierer (von HTML über jQuery bis zum Zend Framework), freiberuflich oder bei einem coolen, gut finanzierten StartUp angestellt
  • ich nutze meine Erfahrung aus dem StartUp und bewerbe mich im Bereich Headhunting oder Produktmanagement
  • ich schreibe eine Dissertation

Bei allen Tätigkeiten steht die Frage des WO und des WIE. Vielleicht benötigt eine Dienstleistung von netVoKi einfach nur etwas mehr Zeit, um eine volle Existenz abzusichern. Dann erscheint mir eine halbe Stelle als Optimum.

Wann höre ich auf?

Das ist vielleicht für viele die Kernfrage, auf die ich leider auch keine Antwort habe. Die vollständige Absicherung der eigenen Existenz oder aller, die für das Funktionieren eines Unternehmens notwendig sind, ist sicher das Argument zum Weitermachen. Wie ich mich aber entscheide, wenn der Anstieg der Umsätze nicht schnell genug geschieht, um die Existenz bis Ende Februar 2012 zu sichern, kann ich noch nicht absehen.

Nachdem unser Prototyp online ist, bin ich jetzt auf der Suche nach einer Folgefinanzierung. Ohne einen Investor wird es wirklich schwer.