Usability für Steuern

Die Tagespolitik spielt aktuell eine eher untergeordnete Rolle in meinem Alltag. Gestern morgen hat sie es jedoch geschafft, mich ein wenig länger zu Hause am Frühstückstisch zu halten. Grund dafür war ein Radiointerview mit dem Steuerrechtler Paul Kirchhof und seinem Bundessteuergesetzbuch.

Ich beobachte in den letzten Jahren, dass Usability von Hard- und Software immer wichtiger wird. Das betrifft sowohl Webanwendungen als auch Produkte eines amerikanischen Hardwareherstellers (irgendwas wie Orange). Warum sollte diese Bewegung unserem analogen Leben vorenthalten werden?

Usability für Steuern

Die Reformvorschläge von Paul Kirchhof ermächtigen mich, ohne Handbücher oder Hilfe von Experten einen bisher komplexen Sachverhalt zu durchschauen. Ich gewinne Zeit und erspare mir den Verlust der ein oder anderen grauen Zelle. Irgendwie fühlt sich das frei an.

Auch als Unternehmer sehe ich das entspannt. Das Steuersystem nicht anzufassen, weil der ein oder andere bevor- oder benachteiligt wird, Produktpreise steigen oder andere Veränderungen damit verbunden sind, halte ich für kurzsichtig. Die Welt verändert sich. Das aktuelle Steuersystem rennt jeder Veränderung hinterher, weil es alles im Detail regeln will. 25% sind eine klare Aussage. Das ist dann halt so und ich bin mir sicher, dass sich Preise und Einkommen dadurch verändern werden, Ungerechtigkeiten entstehen und sich auflösen. Die Welt verändert sich, auch wenn manche davor Angst haben.

Es folgt Massenarbeitslosigkeit

Ich vermute, dass ein verstecktes Argument für viele Politiker die mit einer so tiefgreifenden Vereinfachung einhergehende Massenarbeitslosigkeit unter Steuerberatern und Finanzamtsmitarbeitern darstellt. Das meine ich in diesem Falle nicht ironisch und betrifft mehrere hunderttausend Arbeitnehmer direkt. Zumindest dieser Aspekt sollte geregelt werden, bevor ich der Usability für Steuern zustimme.